Mit „Mitten im Netz“ produzierte mecodia für das Jugendportal Handysektor die erste medienpädagogische Soap Deutschlands. Die Soap regt zum Nachdenken über Probleme bei Nutzung digitaler Medien an und stärkt so die Medienkompetenz der jungen Zielgruppe. Ganz nach den medialen Vorlieben Jugendlicher ist die interaktive Soap über die Dienste YouTube, Snapchat und Instagram verfügbar. Bei „Mitten im Netz“ geht es jedoch nicht nur darum zuzuschauen, sondern auch selbst aktiv zu werden.
Mitten im Netz
Die im Abstand von einer Woche erscheinenden Folgen der Soap sind nur etwa 30 Sekunden lang und ebenso wie die beliebten Erklärvideos in einfachem Legetrick-Stil gehalten. Die Protagonistinnen und Protagonisten der Soap sind im Alter der Zielgruppe und durchleben Situationen, die den Zuschauern bekannt vorkommen dürften. Sie tappen online in Abo-Kostenfallen, werden mit unerwünschten intimen Fotos konfrontiert oder bekommen mit, wie das peinliches Foto eines Freundes an der Schule die Runde macht. Durch die Arbeit unserer Schülerreferenten sind wir besonders nah an der Zielgruppe und erfahren im direkten Austausch von den aktuellsten Problemfeldern bei der jugendlichen Mediennutzung. So konnten wir für Schülerinnen und Schüler aktuelle und alltägliche Probleme in der Soap thematisieren.
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Weiter geht es dann auf der Webseite der Handysektor-Soap „Mitten im Netz“.
Nachhaltiges Lernen durch Reflexion
Anstatt mit einem belehrenden Ende zu schließen, fordert ein offenes Ende die Zuschauer auf, selbst aktiv zu werden.
- Wie sollte sich die Protagonistin jetzt verhalten?
- Was ist dem ratlosen Protagonisten überhaupt passiert?
- Was kann man der betroffenen Person raten?
Am Ende jeder Folge wird das Publikum mit einer Frage konfrontiert, auf die mit einer aus vier Antwortmöglichkeiten reagiert werden kann. Statt einem erhobenen Zeigefinger und vorgegebener Lösung werden Jugendliche so dazu angeregt, sich selbst in die Situation der Protagonisten zu versetzen und über mögliche Reaktionen nachzudenken. Die Erfahrung in der direkten Arbeit mit Jugendlichen zeigt, dass sie sich besonders wahrgenommen fühlen, wenn sie selbst Raum zur Reflexion und Lösungssuche bekommen. Die Antwortmöglichkeiten sind genau wie die Themen an die Lebenswelt der Zielgruppe angepasst: Nicht ohne Augenzwinkern haben wir sie an in Magazinen oder Online-Plattformen beliebte Selbsteinschätzungs-Tests angelehnt. Wir konnten somit eine innovative Soap entwickeln, die Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit abholt und es ihnen ermöglicht, sich selbst auch in schwierigen Themenbereichen wie Cybermobbing oder Fake News als kompetent eingeschätzt zu erleben.
Doch ganz alleine bleiben die Zuschauerinnen und Zuschauer mit der aufgeworfenen Problematik nicht. Nachdem sie sich für eine Antwortmöglichkeit entschieden haben, erhalten sie neben einem kurzen Feedback zu ihrer Reaktion auch passend zugeschnittene Informationen – kurz und bündig – mit Empfehlungen zum Weiterlesen.
„Mitten im Netz“ eignet sich auch für Lehrende und kann in der schulischen und außerschulischen Medienbildung eingesetzt werden. Die einzelnen Folgen können beispielsweise als Einstieg in Gespräche über die dargestellten Problemfelder der digitalen Welt genutzt werden. Anstelle des online Abstimmens tritt dann die Diskussion in der realen Welt.
Produktion der Soap
Die Soap haben wir an zwei Drehtagen mit unserem eigens für Legetrick-Videos konzipierten Produktions-Setup erstellt, einem „Tisch“ der für optimale Beleuchtung sorgt und gleichzeitig als Kamerastativ fungiert. Da die junge Zielgruppe Videos besonders häufig über mobile Endgeräte konsumiert, wurde das Format der Soap für Smartphonebildschirme optimiert. Und da Videos auf Smartphones oftmals lautlos geschaut werden, wurde bereits bei der Konzeption und bei der Produktion darauf geachtet, dass „Mitten im Netz“ auch komplett ohne Ton verständlich ist.